Bei der Generalversammlung des Schaustellervereins im Jahr 1961 trat die Standortfrage nochmals in den Vordergrund. Es existierten Pläne der Stadtverwaltung, das Festgelände aufzufüllen und den derzeitigen Standort zu verschieben. Durch den unerwarteten Tod des Gartenbauamtsdirektors Ahlers wurde dies verzögert. Der Pachtvertrag für das Gelände lief 1961 aus, doch wurde ein Antrag auf Vertragsverlängerung eingebracht. Der Vorsitzende Lorenz Schweizer schlug vor, den Festplatz auf das Gelände zwischen dem Bahnhof Dutzendteich und der Zeppelinwiese zu verlegen, um die dort günstigeren Verkehrs- und Parkplatzmöglichkeiten zu nutzen. Auch wären die Kosten der Adaptierung niedriger gewesen, als die Umgestaltung des bisherigen Geländes.
Doch Bürgermeister Dr. Andreas Urschlechter bestand auf der Beibehaltung des bisherigen Standorts an der Kongreßhalle neben dem Dutzendteich, weil dieser Platz bequem durch mehrere Straßenbahnlinien zu erreichen sei.
Zum Volksfest des Jahres 1961 hatten sich 27 Fahrgeschäfte eingefunden, darunter Gropengiessers „Blitz“, Haases Serpentinenbahn, Walter Rick mit seiner „Wilden Maus“, Braun, Kunstmann und Schilling mit einem Autoskooter, ferner Walkers „Benzin-Bahn“, Diepold mit seinem „Swing-O-Plane“, Martins Riesenrad, Dölle mit einem „Roundup“, der Kettenflieger von Metz, Schwab’s „Looping the Loop“, Meyers Schiffschaukel sowie mehrere Kinderschaukeln und Karussells. Hermann Kronauer bot eine Reitbahn; der Verbandsvorsitzende Lorenz Schweizer kam mit seinem „Titan“, Hartmann mit der Zugspitzbahn, Mathieu mit dem Zeppelin, Voll mit einer Kindereisenbahn, Maria Grossmann mit dem „Taifun“ und Dietze mit einem Hängekarussell. Dazu kamen mehrere Schaugeschäfte, die Tierschauen von Schultze und Zeidler, ein Flohzirkus von Peter Mathes sowie die allseits beliebte Liliputstadt von Schäfer und ein Panorama von Schoppen. Dazu kamen noch vier weitere Amüsiergeschäfte, das Teufelsrad von Feldl, ein „Bad auf der Tenne“ von Fellerhof, Rosenfelds „Verzaubertes Schiff“ und die Geisterbahn von Heinz Sarg. In der Brauhauskantine und den Bierzelten herrschte ständig reger Betrieb. Eders Bratwurst-Glöckle und mehrere Hähnchenbratereien sorgten für gastronomische Attraktionen. 1964 wurde der Pachtvertrag mit der Stadt Nürnberg um weitere 2 Jahre verlängert. Die Stadt stellte einen Betrag von 1 Million DM für den Ausbau zur Verfügung, und der vom Süddeutschen Schaustellerverband eingereichte Bebauungsplan fand allgemeine Zustimmung.
1966, anläßlich des 140. Geburtstags des Volksfestes investierte die Stadt abermals in den Ausbau des Festplatzes und ließ eine zusätzliche Trafostation errichten, Wasserrohre verlegen und 8 Hochleuchten auf 16 m hohen Stahlbetonmasten errichten. 1967 errichtete die Lederer-Brauerei neben den bereits bestehenden Bierzelten ein weiteres. Der allgemeine Zustrom war groß. Für das Herbstvolksfest dieses Jahres waren endlich auch die lang vermißten Asphaltierungsarbeiten abgeschlossen. Nach über 30jähriger Pause kam es auch wieder zum Start eines Fesselballons, und der Festplatz konnte mit über 60.000 Pflanzen geschmückt werden, welche die Volksfestleitung von dem kurz zuvor abgehaltenen Weltkongreß der Zeugen Jehovas billig erwerben konnte.
Beim 150. Geburtstag des Volksfestes kostete die Maß Bier DM 3,70. Drei Bierzelte teilten sich den Besucherstrom und rund 180 Geschäfte boten ihre Attraktionen an. Ein von Paul Rauschenberger und zahlreichen freiwilligen Helfern arrangierter Festzug fand auf der Strecke zwischen Opernhaus und Meistersingerhalle in Straßenbahnwaggons statt, weil die Stadt eine zuvor erteilte Genehmigung zur Sperre einiger Straßen kurzfristig widerrufen hatte. Doch schon im folgenden Jahr fielen solche bürokratischen Hemmnisse und ein historisches Fahrzeug der Verkehrsaktiengesellschaft wurde in den Festzug einbezogen. Großen Anklang fand der in diesem Jahr erstmalig ausgegebene Bummelpaß, der die Bewohner der Umlandgemeinden durch Ermäßigungsscheine zum Besuch des Volksfestes anlockte. Durch eine Codierung der Gutscheine konnte eine Besucherstrom-Analyse nach Herkunftsgebieten erstellt und die Verkehrsplanung verbessert werden.
Der Statistik zufolge wurde das Volksfest 1975 von rund 1.100.000 Personen besucht, die ca. 4.000 Hektoliter Bier konsumierten. Es wurde damit zum wirtschaftlich erfolgreichsten Volksfest seit dessen Bestehen. Im „Komet“ wurde darauf hingewiesen, daß dieser Erfolg in erster Linie den permanent neuen Ideen und Impulsen der Veranstalter zu danken sei. Der Erfolg mußte um so höher eingeschätzt werden, als die Stadt erst knapp vier Wochen vor Beginn des Festes einer neuerlichen Vertragsverlängerung um drei Jahre zustimmte. Zuvor waren Verhandlungen darüber im Gange gewesen, ob die Stadt Nürnberg selbst neuerlich als Veranstalter auftreten wollte. Das Ergebnis dieser langwierigen Verhandlungen führte zu einem Kompromiß: die Stadt Nürnberg als Veranstalter und träger der Nürnberger Volksfeste, übertrug dem Süddeutschen Schaustellerverband deren Durchführung und Organisation, sollte aber selbst mit Ideen und Anregungen auf den Ablauf des Festes einen gewissen Einfluß haben. 1978 wurde der schon zur Tradition gewordene Volksfestzug erstmals von Egon Helmhagen organisiert: 3.000 Teilnehmer zogen von der Insel Schütt aus zum Festplatz. Auf diesem waren die geraden Längs- und Querstraßen abgeschafft und ein mit Ecken und Bögen ausgestatteter Rundweg angelegt worden. Zur großen Attraktion wurde die neue Looping-Achterbahn von Bruch Kinzler.
Als Werbeträger für die Umlandgemeinden wurde erstmals der „Volksfest-Express“ eingesetzt, der mit Feuerschlucker, Freibier, bunten Luftballons und Bummelpässen für das Nürnberger Volksfest werben sollte. Ein zur fahrenden Bühne umgestalteter Doppeldeckerbus einer Nürnberger Brauerei machte in verschiedenen Umlandgemeinden wie Altdorf, Höchstadt/Aisch, Hersbruck, Sulzbach-Rosenberg und Gößweinstein Station und erregte dort erhebliches Aufsehen. Allerdings konnte sich diese originelle Werbeidee nicht auf Dauer etablieren.
Ein Zirkusunternehmen lockte beim Frühlingsfest zahlreiche Besucher an; die Verbindung Frühlings-Volksfest und Zirkusgastspiel sollte neue Publikumsschichten anziehen. Dieses Experiment war schon mehrmals zuvor unternommen worden, um das noch junge Frühlingsfest aufzuwerten.