Die Sektion Nürnberg des Süddeutschen Verbandes reisender Schausteller und Handelsleute e.V., Sitz Nürnberg, wurde 1948 gegründet. Sie wurde durch das Beispiel anderer Sektionen angeregt, die bereits zu dieser Zeit für ihre Mitglieder regelmäßig schöne Feste veranstalteten und durch diese Aktivitäten wesentlich zur Stärkung des Gemeinschaftssinns innerhalb der Sektionen beitrugen.
Auch die Nürnberger Sektion wurde mit der Absicht gegründet, durch gemeinsame Veranstaltungen dem Beispiel anderer Sektionen nachzueifern, doch bald stand der Arbeitsaufwand im Vordergrund. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sie sich zur Sektion mit dem größten Arbeitsbereich. So werden z. B. alljährlich zu Saisonbeginn die „Sechs Tollen Tage“ auf dem Hauptmarkt ausgerichtet, um den Nürnberger Kollegen eine Gelegenheit zu bieten, die Winterpause besser zu überbrücken.
Das Rahmenprogramm zu dieser Veranstaltung wird von der Sektion eigenständig organisiert und durchgeführt. Desweiteren werden im Einzugsgebiet der Stadt 26 Kirchweihen betreut. Die Verantwortlichen sind Ansprechpartner für Pfarrer, Bürgervereine, Kirchweihburschen und des Liegenschaftsamtes der Stadt Nürnberg. Diese jeweils 5 Tage dauernden Veranstaltungen erfordern eine generalstabsmäßige Planung. Mitsprache bei der optischen und gärtnerischen Umgestaltung der Plätze ist hier ebenso gefragt, wie die Organisation der Verkehrssicherung, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Präsentation von immer wieder interessanten und den Ansprüchen der zahlreichen Gäste entsprechenden Plätzen, fordert den Verantwortlichen viel Geschick und Fingerspitzengefühl ab. Diese Kirchweihen spannen den Bogen zwischen den beiden Großveranstaltungen Frühlingsfest und Herbstvolksfest in nahezu perfekter Weise. Sie sind nicht nur Straßenfeste im eigentlichen Sinn des Wortes, sondern stellen eine Symbiose von Volksvergnügen und Tradition einerseits und kommerzielle Interessen andererseits dar.
Nach dem Herbstvolksfest muß noch das sogenannte Altstadtfest, die größte Veranstaltung innerhalb der Nürnberger Altstadt, ausgerichtet werden. Auch dabei ist die Nürnberger Sektion am Werk und organisiert alles, was mit dem Bereich der Schausteller zu tun hat. Die Eigenverantwortung der Sektion für die Organisation aller genannten Veranstaltungen schließt u.a. Wasser- und Stromversorgung, Werbung und Müllentsorgung ein. Seit ihrer Gründung im Jahr 1946 wurden die Geschicke der Sektion kontinuierlich von den Mitgliedern Lorenz Schweizer, Leonhard Vetter, Rudi Flachmann, Raimund Krug und Petra Flachmann geleitet. 1972 wurde mit einem feierlichen Festakt die Sektionsfahne eingeweiht. Leonhard Vetter hatte in mühevoller Kleinarbeit die dafür notwendigen Mittel beschafft. Als Fahnenmutter fungierte Frau Elise Siegel.
Zu den wichtigsten Aufgaben der Sektion gehört neben der Organisation und Durchführung der schon erwähnten Veranstaltungen, auch die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls durch interne Feste. Auch betrachten es die für die Sektion Verantwortlichen als eine ihrer vordringlichsten Aufgaben, ihre Kollegen in der Sektion mit Rat und Tat zu unterstützen und ihnen bei der Ausübung ihres Berufs auch jede erdenkliche Hilfestellung zu bieten.
Ein Neuanfang mußte von der Sektion Nürnberg im November 2000 gestartet werden. Nach dem Rücktritt der 1. Sektionsleiterin, Frau Petra Flachmann, dem freiwilligen Ausscheiden von Herrn Heinz Metz als 2. Sektionsleiter sowie der bisherigen Kassiererin, Frau Rosa Hagin, ging ein fast neu zusammengesetztes Team ans Werk, um sich den umfangreichen Aufgaben zu stellen.
Die Sektion Nürnberg wurde im Jahr 2012 aufgrund eines Beschlusses der Mitglieder der Sektion stillgelegt, die Geschäfte der Sektion ruhen seither. Zum Sektionsleiter wurde in der Sitzung vom März Karl-Heinz Hartnagel bestimmt.