Hauptvorstand des Deutschen Schaustellerbundes e.V. tagt in Nürnberg.
Vom 14. bis 15. November 2008 richtete unser Verband in der fränkischen Volksfestmetropole Nürnberg die 172. Hauptvorstandssitzung des Deutschen Schaustellerbundes aus. Zum Abschluss der Saison standen wichtige verbandspolitische Themen auf der Tagesordnung. Unser Verband, der in diesem Jahr sein 120jähriges Jubiläum feiern konnte, sorgte mit einem tollen Rahmenprogramm für einen erfolgreichen Verlauf der Veranstaltung unseres Dachverbandes.
Im Vorfeld der Arbeitstagung hatte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly die DSB-Vertreter zu einem Empfang in das historische Nürnberger Rathaus geladen. Dr. Maly verwies in seinem Grußwort, in dem er mit einer beeindruckenden Sachkenntnis glänzte, auf die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Nürnberger Volksfeste und Weihnachtsmärkte und dankte dem Süddeutschen Verband für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. In seiner Funktion als 1. Vorsitzender unseres Verbandes bedankte sich Herr Lorenz Kalb für die lobenden Worte des Oberbürgermeisters. Er wies auf die Tatsache hin, dass die Stadt Nürnberg mit unserem Verband und den Schaustellern in Nürnberg verlässliche Partner hat. Seit 1919 veranstalten die Schausteller für die Stadt die Nürnberger Volksfeste. Jeder, der hinter die Kulissen blickt, wird erkennen, dass von den Schaustellern dabei das ganze Engagement, aber auch das Herz in die Waagschale gelegt wird. Gerade in den letzten Jahren zeigt die jahrelange Aufbauarbeit ihre Früchte und von überall ist zu hören, dass es aufwärts geht.
Die Zusammenarbeit mit den städtischen Vertretern im Arbeitsausschuss für die Nürnberger Volksfeste ist sehr gut. Das beweist übrigens auch die Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses bei diesem Empfang. Gerade die innovativen und imagefördernden neuen Ideen, die wir gemeinsam umgesetzt haben, sorgten für bundesweite Aufmerksamkeit und brachten für die Volksfeste neues Ansehen. Konstante Besucherzahlen zwischen 1,5 und 2 Millionen sowie die überregionale Berichterstattung zeigen den Wert der Volksfeste als allerbeste Städtewerbung.
Unser Hauptverband engagiert sich umfassend in der Stadt Nürnberg. Die Nürnberger Kinderweihnacht ist seit ihrer Gründung im Jahre 1999 ein nicht mehr wegzudenkender Baustein der Weihnachtsstadt Nr. 1 in Deutschland und gleichzeitig unser Vorzeigemodell.
Als es vor einigen Jahren berechtigte Sorgen um die Attraktivität des Nürnberger Christkindlesmarktes gab, war es der Süddeutsche Schaustellerverband, der als erster Verband mit einem 16-Punkte-Programm aufwartete und Lösungsvorschläge einbrachte. Am eingesetzten runden Tisch und in den verschiedenen Arbeitsgruppen, in denen wir seither mitarbeiten, wurden viele gute Lösungen erarbeitet und realisiert, so dass es auch beim wichtigsten Markt in Nürnberg, dem Christkindlesmarkt, wieder aufwärts geht.
Einen Höhepunkt des Bürgermeisterempfangs bildete die Ehrung des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein für seine Verdienste um die Sicherung von Volksfesten. In seiner Laudatio nannte DSB-Präsident Albert Ritter Dr. Beckstein einen guten Freund der Schausteller, der mit seinem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung des Schaustellergewerbes und der Volksfeste geleistet habe.
Im Anschluss an den Rathausempfang hatte der Süddeutsche Verband reisender Schausteller und Handelsleute e.V. anlässlich seines Jubiläums zu einer großen Abendveranstaltung mit prominenten Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung auf die Nürnberger Kaiserburg geladen. Mit brillanten Grußworten stimmten Joachim Hermann, Innenminister des Freistaates Bayern, Staatsminister Günter Gloser, DSB-Präsident Albert Ritter und Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly auf den Festakt zum 120jährigen Bestehen unseres Verbandes ein, der mit einer eindrucksvollen Festrede unseres 1. Vorsitzenden eröffnet wurde. Das eindrucksvolle Ambiente im Hof der Kaiserburg und im Rittersaal, die ausgezeichnete Bewirtung und die angenehme Atmosphäre bildeten die Basis für einen wunderbaren Abend, der in den historischen Kellergewölben eines Altstadtlokals bei einem gemütlichen Beisammensein seinen krönenden Abschluss fand.
Im Rahmen des Festaktes wurde Geschäftsführer Willi Dahinten, der seit 1993 die Geschäftsstelle unseres Verbandes mit großem Geschick und Einfühlungsvermögen leite-te, von den Vorständen Lorenz Kalb und Rudolf Bergmann mit Lob und Dank in den Ruhestand verabschiedet. Er hat sich nach seinen Worten bei den Schaustellern immer sehr wohl und gut behandelt gefühlt, wozu Goethes Zitat aus Faust 1 „Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein“ treffend passt. Von besonderer Bedeutung für die anerkannte Arbeit war jedoch das von Vorständen und Verwaltung entgegengebrachte Vertrauen und das hochqualifizierte Team in der Geschäftsstelle.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Hauptvorstandssitzung. Das Präsidium und die Hauptgeschäftsführung informierten u.a. über die Gespräche mit den Städten und Gemeinden zur Zukunftssicherung von Volksfesten, Klagen auf Standplatzzuweisung, Anerkennung der Volksfeste als immaterielles Kulturgut, Investitionsförderung im Schaustellergewerbe, Produktsicherheit, Sondierungsgespräche mit der ZAV und die Entwicklungen in der Bildungsarbeit. Im Bereich der Berufsfragen standen die Diskussion um Windlastzonen, Sonn- und Feiertagsfahrverbot und Sicherheitsstandards im Vordergrund. Der Stand der Vorbereitungen zum Delegiertentag 2009 in Berlin, Volksfest-Veranstalterschulungen sowie Aktuelles zu den Themen Marketing, Öffentlichkeits-arbeit und Finanzfragen bildeten weitere Schwerpunkte.
Zum Abschluss der 172. Hauptvorstandssitzung des Deutschen Schaustellerbundes dankte Präsident Albert Ritter dem Süddeutschen Verband reisender Schausteller und Handelsleute e.V. für eine hervorragende Ausrichtung.