1832 wurde das nun selbst schon zur Tradition gewordene Volksfest um eine Landwirtschafts- und Industrieausstellung erweitert, um vor allem mehr Besucher aus dem ländlichen Umfeld anzusprechen. Vorbild war auch hier wieder das Münchner Oktoberfest, das in den ersten Jahren seines Bestehens durch Zuchtvieh- und Landwirtschaftsausstellungen das Interesse der ländlichen Bevölkerung Ober- und Niederbayerns auf sich zog. Diese Koppelung von Landwirtschaftsmesse und Volksfest wurde auch in Nürnberg ein voller Erfolg beschieden. Diese Tradition wird durch die alle 3 Jahre stattfindende Frankenschau in unmittelbarer Nähe des Volksfestplatzes durchgeführt.
Allerdings wurde die Harmonie dieses 7. Nürnberger Volksfestes (1832) durch einige soziale Spannungen getrübt. So kritisierte die Bevölkerung die strikte Absonderung der Aristokratie und Honoratioren durch eine eigens für diese gebaute Tribüne. Auch ein von der Zensur verhängtes Aufführungsverbot von Schillers „Räuber“, durch welche „Gefahren für die öffentliche Sittlichkeit und Sicherheit entstehen könnten“, trübte den Glanz des Festes in diesem Jahr.
Für das Volksfest des Jahres 1833 hingegen standen große Ereignisse bevor: Der König selbst hatte eine offizielle Einladung der Stadt für sich und seine Gemahlin angenommen und sein Kommen zugesagt.
Das im August erschienene Programm gibt einen ausführlichen Überblick über sämtliche Festlichkeiten, die für diesen Anlaß geplant waren. Das Königspaar traf mit Prinzessin Mathilde am Abend des 24. August in Nürnberg ein, gemeinsam mit dem Bräutigam der Prinzessin, dem Großherzog von Hessen-Darmstadt. Stadt und Festplatz waren zu diesem Anlaß mit zahlreichen neugotischen Holzbauten nach Entwürfen des Architekten Heideloff ausgestattet worden, auf der Peterheide, die zu Ehren des Königs nun „Ludwigsfeld“ heißen sollte, war ein Ehrenpavillon für den Monarchen errichtet worden. Im historischen Ratssaal war erstmalig eine vom Industrie- und Kulturverein veranstaltete Ausstellung von Arbeiten heimischer Künstler und Handwerker zu besichtigen.
Seit dem längst vergangenen Prunk der mittelalterlichen Kaiserempfänge hatte Nürnbergs Bevölkerung keine derartige Prachtentfaltung mehr erlebt. Der Festzug war mit seinen 27 Abteilungen und infolge der reichlichen Beteiligung von Repräsentanten aller Stände und Gewerbe der längste und prächtigste, den man in Nürnberg bisher gesehen hatte. Er soll von der Innenstadt bis zum Festplatz 5 Stunden gedauert haben. Hinter der Königstribüne war ein Freilichttheater für eine geplante Theateraufführung errichtet worden sowie eine eindrucksvolle Pyramide aus verschiedenen Obst- und Gemüsesorten. Beim Pferderennen überreichte der König persönlich den ersten Preis an den Sieger, einem Bauern aus Babelsberg.
Am Abend wurde ein eigens zu diesem Anlaß verfaßtes historisches Schauspiel, „Max Emmanuels Waffenthat“ des Nürnberger Autors und Schauspielers Dr. Max Caesar Heigel aufgeführt. Der eigens wegen des Festes angereiste Regensburger Reiseschriftsteller Max Gottlieb Saphir lobte vor allem die harmonische Atmosphäre des Volksfestes: „Auf der ganzen Haide tummelt sich die Fröhlichkeit in tausenderlei Gestalten, und 80.000 Menschen speisten an den Freitischen der geselligen Freude, ohne daß die mindeste Störung, der kleinste Mißlaut eintritt.“ Nach diesem Höhepunkt war es schwierig für die folgenden Jahre, das Nürnberger Volksfest mit neuen Attraktionen zu beleben. 1834 versprach man sich eine Steigerung durch ein Gesangsfest, das am Vormittag des 26. August im Großen Ratssaal stattfand. Außer den Nürnberger Sängervereinen, wie Liedertafel und Liederkranz, nahmen zahlreiche auswärtige Gesangvereine, wie die von Ansbach, Erlangen, Fürth, Neustadt a.d. Aisch und Weissenburg daran teil. In diesem Jahr gerieten die Volksfestwirte in Konflikt mit der Geistlichkeit, weil sie sich trotz des angedrohten Bußgeldes von 25 Gulden dazu verleiten ließen, vor Beendigung der Hauptpredigt Bier auszuschenken. Ein neues Komitee hatte nunmehr die Organisation des Festes übernommen, das auch in den folgenden Jahren große Erfolge zu verzeichnen hatte. Nicht zuletzt dank des günstigen Wetters waren die Wirtsbuden täglich überfüllt. Wirte und Budenbesitzer verzeichneten Rekordeinnahmen. Zum Mittelpunkt des Volksfestes von 1841 wurde eine Gemeinschaftsveranstaltung der Musikchöre des 5. Infanterieregiments, des Landwehr-Infanterieregiments und des Landwehr-Jägerbataillons sowie des Chevauleger-Regiments Bayreuth. Auf der Musiktribüne wurden 160 ausgewählte Arme der Stadt zu einem Festmahl eingeladen.
Beim Volksfest des Jahres 1843 ist vor allem der üppig gestaltete Festzug hervorzuheben, an dem neben Veteranen des Napoleon-Krieges auch zwei Brautpaare teilnahmen, die an diesem Tag zugleich getraut worden waren.
Mit dem Jahr 1843 ging die noch junge Tradition der zu Ehren des Geburtstages König Ludwig I. veranstalteten Nürnberger Volksfest zu Ende. Die mit diesem Jahr beginnende allgemeine Teuerung sowie eine drastische Verknappung der Lebensmittel als Folge schlechter Ernten beeinträchtigte die Lust am Feiern. Dazu kam 1848 der erzwungene Rücktritt König Ludwig I., der wegen seiner Affäre mit der Tänzerin Lola Montez abdanken mußte, wodurch auch der äußere Rahmen für das Fest wegfiel. Auch war es schwierig, alljährlich neue Attraktionen zu finden, um das Interesse des Publikums aufrecht zu erhalten. Nach 17 Jahren war die Anfangsepoche des Nürnberger Volksfestes beendet.